Geht der Trend zum Zweitblog? Bei mir schon. Und hier wird nun gemäß meiner Intention das Gegengift zu den finsteren Gedanken von Hyde verabreicht. In der Hoffnung, nicht beliebig austauschbare Schmonzetten und keine harmlos verbrämten Schnulzromanzen servieren zu müssen, vertraue ich mich den liebevollen, freudigen, farbenfrohen Gedankengängen meines Tages-Ichs an und versuche, sie niederzuschreiben, um euch etwas erbauliche Lektüre zu bieten. Hüstel. Wollte ihr das wirklich? Auch wenn das von mir kommt? Leichtere Kost ohne Bauchschmerzen? Ich esse gerne scharf und koche auch so. Also: es ist angerichtet!
Wie sicherlich die wenigsten unter Euch wissen, hatte ich mal ein Verhältnis zur Türkei. Ein recht enges. Ich hatte so mit zwanzig begonnen, mich mit diesem Land bzw. seiner Kultur auseinanderzusetzen, was verursacht war durch einen grünäugigen, schwarzhaarigen, gleichaltrigen Sc... mehr
Deine Werte durchtränken hier das Regal und die Zimmerecke! Sie rieseln vom Plafond und ziehen durch die Ritze unter der Tür hindurch. Und meine zögern schüchtern an der Eingangstür und überlegen sich, ob sie die Schuhe ausziehen sollen oder mutig hereinspazieren dü... mehr
Zum Abendessen gab es heute mal was Fertiges mit Linsen. Nicht ein pampfiges, dunkelbraun-matschiges, mehliges Gemantsche aus der Dose, sondern eine vom Discounter bzw. seinen Zulieferern tatsächlich direkt liebevoll zusammengestellte Variante unterschiedlicher kulinarischer Kostbarkeiten, bei ... mehr
Wir trödeln im Auto im Hauptverkehr unfreiwillig hinter einem stinkenden Gefährt einher. Mir wird davon ganz schlecht. Wir beratschlagen, ob es besser wäre, das Fenster aufzumachen oder ob dann womöglich noch mehr von diesen grässlichen schwarzen Schwaden ins Auto gelangen. ... mehr
An jenem Morgen, liebe Leserschaft, wurde sich Fernanda bewusst, wie großartig ihr Leben war. Dass sie eigentlich genau das Leben lebte, das sie sich wünschte. Eines, mit dem sie summa summarum total zufrieden war. Wie viele Menschen können das von sich behaupten? Sie war ein recht e... mehr
Die 29 im April ist meine Zahl. Sie ist wie ein scharfer Cornichon, an dem man leckt, und die Zähne fangen an, ganz schwach - nicht unangenehm - weh zu tun, aber die Befriedigung, ihn unter den Zähnen zu zerknacken, bleibt verwehrt. Die 29 ist von der Perfektion genau so weit entfernt, wie... mehr
Es war schwer, so scheuverklappt wie man nach einem langen Tag mit der Kollegin zwangsweise wurde, noch irgendetwas zu machen, das tatsächlich einen guten Ausgleich zu den Qualen der Arbeitsstunden schaffen konnte. Heute hatte diese Schreckschraube sie begrüßt mit „Geh mir blo&... mehr
Heute habe ich das folgende Gedicht wiedergefunden, das ich vor langer langer Zeit geschrieben habe, am 23.11.2008. Da war ich ein begeistertes, wahnsinnig aktives Mitglied von Tauschticket und habe täglich Bücher und Briefe verschickt und bekommen. Das ist heute gar nicht mehr der Fall, t... mehr
Elena stand in der Küche und ärgerte sich gerade über ihre durch diesen Virus seit Wochen bewirkte unerklärliche Fehlriechigkeit. Das Spülmittel, das normalerweise Orangenblütenduft verströmte, so dass sie es am liebsten in Softeisform lutschen wollte, erinnerte he... mehr
Ich bin dein Herz, dein Hauptwort. Ich bin dein Hauptverantwortlicher für dein Leben und du bist mein Wohnort. Du bist mein Aue für meinen Lebensfluss. Ich bin ein geflochtener Fluss, ich mäandere durch unzählige Wiesen in zahllosen und namenlosen Wasserarmen. Ich durchfließ... mehr
Der Mann wurschtelt um mich herum in einer Tour. Ich liege hilflos gestrandet im Bett und fühle mich waisenkindig. So als störe ich die Linien seines Treibens wie ein Stein im Uferwasser, an dem das Wasser sich zwangsläufig brechen muss. Es muss dauernd aussen vorbei. Neben dem Bett r... mehr
Jedes Jahr, spät im Advent, geht die große Hektik an. Ach wie schön wär‘s, wenn ich fänd', was man schnell noch schenken kann! Für die Freunde jedenfalls fehl'n noch viele Sachen. Für die Familie ebenfalls wollt' ich selbst was machen! Doch ich w... mehr
Es wird bald Winter, und der Garten ist völlig verwuchert. Alles ist dieses Jahr fantastisch gewachsen, sollte aber eigentlich nicht ganz so wild und unbändig sein. Emilia-Rosas ehemaliger Gärtner hat nämlich letztes Jahr schon gekündigt. Er hat Depressionen. Er ist übe... mehr
Es ist kurz vor acht Uhr. Nicht gerade meine Zeit, ich darf sonst meist länger schlafen. So wach, wie ich mich gerade fühle, kann ich aber nicht nochmal einschlafen. Heute ist der letzte Tag der Gratismeditationen, die ich abonniert habe. Ich öffne die heutige Sequenz, die fünfze... mehr
Hand in Hand liege ich mit meinem liebsten Begleiter auf dem Bett in der Finca. Das Moskitonetz berührt mich sachte am Arm. Ein Bettlaken haben wir uns sicherheitshalber bis hoch zum Bauch gezogen, falls wir einschlafen sollten. Zwar ist es auch im Hausinneren in diesem seltsamen Regenmonat noc... mehr
Als Drea aufwachte, fühlte sie sich seltsam unwohl. Irgendwas war komisch. Sie streckte ihre Beine ein wenig und zog die Arme mit verschränkten Fingern über dem Kopf hoch, weit über die Ohren bis hinters Kopfkissen. Das gewohnte wunderbare Gefühl, das sie sonst erschaudern l... mehr
***Der folgende Text kam häppchenweise nachts als Fortsetzungstraum zu mir. Ich wachte zu absolut unzivilen Zeiten auf und hatte den Text im Kopf und musste ihn nur noch auf meine App diktieren. Das passierte am 10. und 11.10.22, 27. und 28.10., 18.12., 10. und 18.1.2023. Dann war die Geschicht... mehr
Reben ranken prachtvoll über die Hänge, und in die grünen Gänge tritt mit entschlossenem Schritt der Winzer, um zu verwahren, was seine Hände gebaren. Die Weisheit ins Fass gebannt - Schöpfungskraft von Menschenhand. Reinheit und Lust, rote Freude kreiert, zum festlic... mehr
Das heutige Thema hat mein Freund und Helfer ausgewählt. Über was soll ich denn morgen schreiben? Und das war ihm dazu eingefallen. Wahrscheinlich möchte er bestimmte Dinge von mir erfahren, die nur für seine eigenen Ohren bzw. Augen gedacht sind, aber ich wäre ja doch nicht... mehr
Angekommen in Berguenau, einem kleinen Ort im Elsass, von dessen Existenz ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Wir sind hier, weil mein Partner geschäftlich etwas zu erledigen hat. Unser Hotel versprüht den Charme eines in die Jahre gekommenen Motels. Das Rollo muss man herunterlas... mehr
Unzufrieden saß Else in ihrem Rollstuhl. Ihre Tochter hatte ihr einen Ausflug verordnet. Sie wollte aber doch das Haus gar nicht verlassen. Was sollte sie denn da draußen? Das ganze letzte Jahr war sie drinnen geblieben, jeder Tag genau wie der Vortag. Zum Glück. Keine Unwägbar... mehr